Die Zukunft des Einzelhandels ist für viele ein heißes Thema. Und während dieses Thema weiterhin kontroverse Debatten auslöst, so bestimmen Early Adopters weiterhin, was die Verbrauchertrends von heute und morgen sind. In einem neuen Bericht, der von der Agentur Relatable in Zusammenarbeit mit Klarna erstellt wurde, wurden 3.200 Influencer aus den USA und Europa befragt, um herauszufinden, wie sich das Shoppingverhalten gegenwärtig ändert. Nachfolgend findet ihr die wichtigsten Erkenntnisse der Studie und wertvolle Tipps für Einzelhändler.
1. Bequemlichkeit kommt an erster Stelle
Es überrascht nicht, dass Influencer beruflich wie privat viel Zeit online verbringen und entsprechend auch Onlineshopping für sie zur Selbstverständlichkeit geworden ist. An erster Stelle kommt für sie Bequemlichkeit (Onlineshopping ist schnell und einfach) sowie die Tatsache, dass einige ihrer Kernbedürfnisse bedient werden: Rund um die Uhr einkaufen zu können, einfaches Vergleichen von Preisen, bequemes Anprobieren von Zuhause und problemlose Retouren. All diese Faktoren werden laut des Influencer-Reports immer mehr als Standard wahrgenommen und werden folglich zur Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg von Händlern.
Die Influencer sind sich ebenfalls einig, dass mobiles Einkaufen weiter wachsen und als das neue Einkaufstool Nr. 1 in den kommenden 18 Monaten bei Verbrauchern noch stärker vertreten sein wird. Alles – von Preisvergleichen und Treueprogrammen bis hin zu Kundenservice und unterschiedlichen Zahlungsmöglichkeiten – muss mobil optimiert sein. “Mobile first” ist also das Mantra, das Einzelhändler verinnerlichen sollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
2. Mutter Erde im Blick
Auch Nachhaltigkeit gewinnt für Influencer weiterhin rasch an Bedeutung. Während momentan der Preis nach wie vor bei Kaufentscheidungen ausschlaggebend ist, zeichnet sich laut der Befragten ab, dass nachhaltige Produkte und Lieferketten immer wichtiger werden.
Grundsätzlich gilt, dass die Werte eines Unternehmens ebenfalls einen starken Einfluss auf Kaufentscheidungen haben. Neben nachhaltiger Produktion stehen umweltfreundliche Materialien und soziale Gerechtigkeit ganz oben auf der Liste der Entscheidungsfaktoren der Influencer. Ein Indiz dafür, dass Influencer bei ihrem Konsumverhalten weiterhin die Erde im Blick behalten und deren Entwicklung möglichst positiv gestalten möchten.
3. Einkaufen sollte sozial sein
Soziale Medien sind “the place to be” wenn es ums Shoppen geht. Hier finden Influencer nicht nur Inspiration und Informationen über Produkte und Marken, sondern kaufen auch direkt dort ein. Mittlerweile folgen 80% der Influencer Marken, bei denen sie via sozialen Medien einkaufen bzw. planen, es zu tun.
Instagram nimmt in diesem Zusammenhang gegenwärtig die wichtigste Rolle ein. Welches soziale Medium auf Rang 2 folgt, ist von der jeweiligen Altersgruppe abhängig. Während Millennials und die Generation X Facebook als relevant erachten, tendiert die jüngere Generation der Gen Z beim Einkaufen eher zu Youtube oder TikTok.
4. Flexible Zahlungsmöglichkeiten sind auf dem Vormarsch
Flexibilität bei Zahlungen wird laut Bericht für viele immer wichtiger. Die Leichtigkeit, mit der moderne, digitale Zahlungslösungen im Vergleich zu traditionellen und weniger bequemen Kredit- und Debitkarten genutzt werden können, findet bei den Befragten Anklang. Flexibilität ist Priorität: Influencer wünschen sich die Freiheit zahlen zu können wann und wie sie wollen. Ihrer Meinung nach wird die weltweite Nachfrage nach flexiblen Zahlungen in den kommenden 18 Monaten stark ansteigen – insbesondere bei Händlern, die jüngere Zielgruppen adressieren. Einzelhändler müssen eine Vielzahl von Zahlungsmöglichkeiten anbieten, um Kundenbindung aufrecht zu erhalten. Mit Klarna können Verbraucher beispielsweise den Kauf in überschaubare Raten aufteilen.
Mit der Option ihre Einkäufe in Raten oder auf Rechnung begleichen zu können, umgehen Kunden einen der größten Nachteile des Online-Shopping: Die Ware bereits vor dem Anprobieren bezahlen zu müssen. Die Option der späteren Bezahlung gibt den Verbrauchern die Freiheit, den Artikel aus- und anzuprobieren sowie anzuschauen, bevor sie ihn bezahlen.
5. Die Wiederbelebung der physischen Geschäfte
Während der Einzelhandel mit der Verlagerung hin zum Online-Shopping nur schwer Schritt halten konnte, zeichnet sich eine Renaissance ab – beim Einkaufen im Laden. Nach Ansicht von Influencern (besonders aus der Generation X) sind die Hauptvorteile des Einkaufs in einem physischen Geschäft die Möglichkeit, Produkte zu berühren und auszuprobieren. Dieses “Entdecken” vor Ort bereitet zusätzlichen “Spaß” und verbessert das gesamte Einkaufserlebnis. Der Studie zufolge ist die perfekte Mischung für Influencer eine Kombination aus digitalen Lösungen und physischen Läden: Geschäfte werden zur Inspirationsquelle, Showrooms dienen der Anprobe, und der Kauf an sich erfolgt dann online.
Die Welle der Veränderungen kommt schnell
In den kommenden 1-2 Jahren wollen die Influencer 65% aller Einkäufe (Lebensmittel ausgenommen) online tätigen. Gleichzeitig gibt es Prognosen, die besagen, dass im Jahr 2023 nur 22% des weltweiten Einzelhandels online abgewickelt werden. Es gibt also Luft nach oben. Gerade unter den Early Adopters wird das Onlineshopping bereits in diesem oder im nächsten Jahr die physischen Einzelhandelskäufe überholen. Da Influencer oft den Weg weisen, könnten die Mainstream-Konsumenten ihrem hohen Tempo folgen und den elektronischen Handel weiter und schneller als erwartet steigern.
Hinweis: Die Forschung wurde vor dem Beginn der Coronavirus-Pandemie durchgeführt. Trotzdem bleiben die Einflussfaktoren des Onlineshoppings unverändert. Die Forscher kommen sogar zu dem Schluss, dass der Ausbruch zu einer beschleunigten Adoptionskurve des Onlineshoppings führen könnte.
Die vollständige Version des Influencershopping-Berichts findet ihr auf der Website der Influencer-Marketing-Agentur Relatable.